Solltest Du Dein Studium abbrechen? Wann ist es Zeit, wann nicht!

Viele Studenten werden im Laufe des Studiums vom Uni-Frust heimgesucht. Schnell reift der Gedanke, das Studium abzubrechen und einen Neustart zu wagen. Die Gründe können vielschichtig sein, aber längst nicht jeder sollte Dich dazu veranlassen, alles hinzuwerfen. Wann es wirklich Zeit für ein Studium-Abbruch ist und wann besser nicht, das werden wir Dir im Folgenden genauer aufzeigen.

Habe ich wirklich das richtige Studienfach gewählt? Macht mir das Studium überhaupt noch Spaß? Diese Frage stellen sich viele, sehr viele Studenten und nicht wenige fassen nach einigen Semestern (meist zwei Semestern) dann doch Entschluss, ihr Studium vorzeitig aufzugeben. Immerhin: Jeder dritte Bachelorstudent zieht die Reißleine und bricht ab. Allen voran bei den Informatikern, Mathematikern, Naturwissenschaftlern und Ingenieuren ist die Abbruchquote besonders hoch. Aber auch unter den Sprach- und Kulturwissenschaftlern gibt es viele unglückliche Studenten und somit eine signifikant höhere Abbruchquote als in anderen Studiengängen.

Damit Du aber nicht voreilig die Brocken hinschmeisst, werden wir Dir sowohl gute als auch schlechte Gründe für einen Studium-Abbruch aufzeigen.

Gute Gründe: Wann macht Abbruch Sinn?

Mangelnde Motivation ist definitiv ein guter Grund für einen Abbruch. Ein Leistungstief oder eine Null-Bock-Phase über ein paar Wochen gibt es zwar in jedem Studium. Doch wer einfach keinen Draht zum Fach aufbauen kann, sich nur noch quält oder überhaupt keine Lust zum Lernen hat, obwohl man die Klausuren bestehen könnte, sollte einen Abbruch ernsthaft in Erwägung ziehen. Vor allem extrinsische Motivation ist schnell aufgebracht, beispielsweise wenn man ein Studiumsfach nur seinen Eltern zuliebe oder wegen sehr guter Verdienstmöglichkeiten gewählt hat. Denn so muss man sich immer wieder selbst motivieren, was letztendlich an die Substanz geht und viel Kraft kostet.

Der Abbruch eines falsch gewählten Studiums wirkt befreiend, auch wenn Du noch keinen Plan B in der Hinterhand hast. Auf jeden Fall ist es empfehlenswert, sich einem Studienberater anzuvertrauen, den es an jeder Hochschule gibt und wo kostenlose Beratungen angeboten werden.

Schlechte Gründe: Wann macht Abbruch keinen Sinn?

Leistungsgründe sollten kein Grund zum vorzeitigen Studium-Abbruch sein. Ein Rückstand lässt sich öfter aufholen, als die meisten denken. Allen voran mit der richtigen Organisation. Gerade Studienfänger, die sich von der Stoffmenge erdrückt fühlen, sollten Seminare zu Themen wie Lern- oder Zeitmanagement oder Wissenschaftliches Schreiben belegen. Wem der Praxisbezug fehlt, für den könnte ein Wechsel an eine praktisch orientierte Fachhochschule die richtige Lösung sein. Auch wenn Du das Studium zwingend für deinen einzigen Traumberuf wie Psychologe, Mediziner oder Jurist benötigst, sollte unbedingt durchgehalten werden.

Ein Abbruch aus Geldnöten wäre ebenfalls fahrlässig, den man früher oder später bereuen wird. Zwar sind die Lösungen für die Finanzierung des Studiums endlich, aber mit

• Bafög,
• Stipendien,
• Studentenjobs,
• Eltern
• oder einem Studentenkredit

stehen Studenten immerhin fünf potentielle Geldquellen zur Verfügung. Auf jeden Fall sollte der Versuch unternommen werden, Bafög zu beantragen. Für Studenten gibt es keine bessere Finanzierungsquelle, wobei nicht wenige Studenten zu Unrecht glauben, sie hätten keinen Bafög-Anspruch. Zudem solltest Du Dich beim Thema Stipendien besser informieren, da es nicht nur Vollstipendien für besonders leistungsstarke Studenten gibt, sondern auch Reise- oder Bücherstipendien geboten werden. Viele Stipendien werden aufgrund mangelnder Bewerber gar nicht vergeben.