Wer kennt das nicht? Man hat nur noch wenige Tage bis zum Abgabetermin der Hausarbeit Zeit und am liebsten würde man sich ganz und gar davor drücken. Unter anderem fehlt einem mal wieder die zündende Idee und das Wetter dort draußen war doch auch schon lang nicht mehr so schön wie heute. Der letzte Ausweg: einen Ghostwriter engagieren?!
Ghostwriting – Wie funktioniert das?
Nach nur wenigen Klicks lässt sich der Kontakt zu einem Ghostwriter herstellen. Mittlerweile bieten sogar unzählige Agenturen solche Dienste an. Oftmals lassen sich die Kosten für die Arbeit in einem Preisrechner zuvor ermitteln. Hierzu gibt man die Leistung – also Ghostwriting, das Fach, den Zeitrahmen und die Seitenanzahl ein und man staunt nicht schlecht, wenn man für eine 12-seitige Hausarbeit, die 2 Wochen Zeit in Anspruch nehmen soll, 970€ bezahlen muss. Unter anderem besteht aber auch die Möglichkeit seine Hausarbeit bei einer Online-Auktion zu versteigern. Mitunter kommt es dann auch mal vor, dass deine Hausarbeit von einem wissenschaftlichen Mitarbeiter an einer Uni ersteigert wird. Teilweise zahlt man dann auch für 10 Seiten Hausarbeit „nur“ 400€. Im Normalfall bekommt der Auftragsschreiber einen Teil des Geldes im Voraus und sofern die Prüfung bestanden wurde, den übrigen Teil.
Mögliche Konsequenzen
Wie reagiert die Uni bei einem solchen Betrugsversuch? Meist behandelt man den Fall wie eine Ordnungswidrigkeit. Also logischerweise ist die Prüfung nicht bestanden und man kann mit einer Geldstrafe von 500-1000€ rechnen. Jedoch wird man nur in Ausnahmesituationen exmatrikuliert. Nur in den seltensten Fällen wird der Betrugsversuch überhaupt entlarvt. Natürlich gehört es auch dazu, vor der Abgabe der Arbeit den Text zu überfliegen, um sich einen Überblick zu verschaffen und die Quellen zu checken. So können auch keine unangenehmen Fragen über lateinische Quellen – obwohl man gar kein lateinisch kann – gestellt werden. Der Ghostwriter selbst schützt sich mit der Aussage, dass seine Arbeit nur als Vorlage oder Muster für den Studenten dienen soll und kann somit nicht zur Rechenschaft gezogen werden.
Erfolg und Moral!?
Fraglich beim Ghostwriting ist aber vor allem in wie weit der Erfolg bei einer solchen Arbeit garantiert werden kann? Man sollte sich auf jeden Fall im Klaren sein, dass man für die hohen Summen, die man oft bezahlen muss, eher weniger mit einer sehr guten bis guten Note rechnen kann. Doch wer eine Hausarbeit einfach nur bestehen möchte, das nötige Kleingeld besitzt und das Risiko eingehen kann, für den ist dieser Dienst eine mögliche Alternative. Vor allem wenn der Druck, das Studium in Regelstudienzeit zu schaffen (was oftmals einhergeht mit finanziellem Druck) sowie ein Berg weiterer Hausarbeiten und Klausuren auf einem lasten, stellt man sich die Frage: inwieweit ist es in dieser Situation verwerflich, sich Unterstützung zu suchen? Eine weitere und moralisch einwandfreie Alternative bieten einige Unis mit Schreibberatungen an. Hier kann man sich hilfreiche Tipps und Tricks zum Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit holen. Geht man diesen Weg so sollte man jedoch trotzdem genügend Zeit einplanen, um sich am Ende nicht wieder dem gleichen Stress auszusetzen.
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