Wie viel ist der Bachelor wirklich wert?

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Anfang des Jahrtausends wurden die Studiengänge auf Bachelor und Master umgestellt. Doch wie sieht es mehr als zehn Jahre später um den Stellenwert des Bachelor aus, der als Abschluss für die akademische Masse fungieren sollte? Fakt ist, dass der Bachelor immer noch einen schweren Stand hat. Das macht sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Daher zwängt sich die Frage auf: Wie viel ist der Bachelor wirklich wert?

Schmalspur-Studium, Abschluss zweiter Klasse, Fließband-Akademiker, Studienabbrecher mit Zeugnis: Der Bachelor-Abschluss genießt vielerorts kein wirklich hohes Ansehen, wofür aber natürlich die Studenten nichts können. Doch ein Funken Wahrheit ist an diesen süffisanten Bezeichnungen schon dran, zumal das kürzer ausgelegte Bachelor-Studium (3 Jahre) eine Verknappung der Inhalte und auch Zeit bedeutet – sowohl zum Lernen als auch Reifen.

Haben Bachelor-Absolventen schlechtere Berufschancen?

Viele Studenten befürchten schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und schließen ein Masterstudium an. So wolle man auf den Stand der früheren Magister oder Diplome kommen. Der Bachelor nach sechs Semester ist hingegen vor allem für Studenten eine Option, die nicht mehr an der Uni weitermachen wollen oder auch so schnell einen Beruf finden. Doch wie die Daten der Bundesagentur für Arbeit bestätigen, haben Bachelor-Absolventen beim Berufseinstieg keine Probleme.

Kaum arbeitslose Bachelor

Das bestätigt auch Ralf Beckmann von der Agentur für Arbeit:

„Alles in allem sind Akademiker die am leichtesten zu vermittelnde Berufsgruppe. Da ist auch der Bachelor-Abschluss keine Ausnahme. Die Arbeitslosenquote lag 2014 bei Akademikern insgesamt bei 2,2 Prozent – in diesem Bereich spricht man von einer Vollbeschäftigung. Wenn Bachelor-Absolventen vor ihrem Berufseinstieg einige Monate der Arbeitslosigkeit überbrücken müssen, dann liegt das meist nicht an ihrem formalen Abschluss, sondern an ihrer Fachrichtung. Bei technischen Berufen gibt es kaum Probleme bei der Vermittlung, egal, ob Bachelor oder Master, weil einfach der Bedarf da ist. Bei Geisteswissenschaften ist das schon schwieriger.“

Und was den Verdienst angeht, verdienen Berufseinsteiger mit einem Bachelor-Abschluss auch nicht viel weniger als Absolventen mit einem Master. Meist betrug der Unterschied weniger als zehn Prozent. Schöne heile Bachelor-Welt also!? Nicht ganz.

Berufliche Einschränkungen für Bachelor-Studenten

Denn es gibt augenscheinlich berufliche Einschränkungen für Bachelor-Studenten. Nicht nur, dass einige Unternehmen Bewerber mit Bachelor-Abschluss für bestimmte Berufsbilder als eher ungeeignet einstufen, sondern ausgerechnet der Staat räumt jungen Absolventen mit Bachelor nicht die gleichen Berufschancen ein. So bleibt Ihnen der höhere Dienst verwehrt, lediglich der gehobene Dienst steht ihnen offen. Im Koalitionsvertrag war das jedoch anders vereinbart! In der deutschen Wirtschaft gibt es zwar eine Nachfrage an Bachelor-Absolventen, wobei die Konditionen auch durchaus passabel sind, aber auch hier gibt es oft Einschränkungen. Bachelor-Betriebswirte können Projekte leiten, werden aber kaum den Sprung in die Geschäftsführung schaffen. Bachelor-Ingenieure hingegen finden sich meist im Vertrieb und Produktion statt in der Entwicklung wider.

Unternehmen weniger zufrieden mit Bachelor-Absolventen

Erschwerend kommt hinzu, das laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) die Zufriedenheit mit Bachelor-Absolventen sinkt. Von denen im April 2015 rund 2.000 befragten Unternehmen waren weniger als die Hälfte (47 Prozent) mit den Berufseinsteigern mit Bachelor-Abschluss zufrieden. 2007 lag der Wert noch bei 67 und 2011 bei 63 Prozent. Bei den Master-Absolventen ist die Entwicklung genau gegensätzlich. So sind 78 Prozent der Unternehmen mit ihren Master-Absolventen sehr zufrieden und sehen ihre Erwartungen erfüllt, während es 2011 lediglich 65 Prozent waren. DIHK-Präsident Eric Schweizer sind in der „Überakademisierung“ einen Hauptgrund für das schwindende Ansehen vom Bachelor. Außerdem sagte er: „Ich kann mir schon vorstellen, dass die wachsende Unzufriedenheit mit den Bachelor-Kandidaten auch mit dem sinkenden Alter der Absolventen zusammenhängt.“ Ein bisschen mehr Erfahrung und Horizont wäre sicher nicht verkehrt.

Fazit

Auch wenn es um den Bachelor-Ruf nicht sonderlich gut bestellt ist, hat er sich vielerorts in der Wirtschaft als aussichtsreicher Abschluss etabliert. Die Statistik zeigt, dass Bachelor-Absolventen gute Chancen auf eine angemessene Anstellung und Verdienst haben. Studenten sollten sich also nicht voreilig verrückt und verunsichern lassen. Doch ausgerechnet die Politik, die die Hochschulreform angestoßen hat, tut sich bei der Anerkennung des Bachelor-Abschlusses schwer und erklärt Absolventen indirekt für unbrauchbar!

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